Erfolge des Arbeitseinsatzes vom 8. Februar 2025 in Luga
Eine vielfältige Artengemeinschaft von Hautflüglern besiedelt die geschaffenen Strukturen


Rückblick: Am 8. Februar 2025 fand ein Arbeitseinsatz in Luga statt, bei dem 13 engagierte Freiwillige an einer Lössböschung Rohbodenstandorte als Nist- und Lebensraum für Insektenarten - insbesondere Hautflüglerarten - mit spezifischen Ansprüchen freilegten.
Inzwischen hat sich eine vielfältige und vernetzte Artengemeinschaft angesiedelt. Eine Kontrolle Ende August ließ, auch wenn bei den kurzen Sichtbeobachtungen die konkrete Artbestimmung nicht immer möglich war, bereits Erstaunliches erkennen.
Zuerst fielen an den senkrechten Abstichen die regulär verschlossenen, vereinzelt aber auch noch offenen Nesteingänge der Schornstein-Lehmwespe (Odynerus spinipes) auf, auch wenn die typischen „Schornstein“-Vorbauten aus Lehmkügelchen im Laufe der Nestfertigstellung längst rückgebaut wurden.
Von den im Spätsommer an der Struktur noch aktiven Arten bilden kleine Arten der Schmalbienen (Lasioglossum spec.), die zahlreich in den offenen Lössstrukturen nisten quasi die Basis eines festgestellten örtlichen Beziehungsnetzes. Ihre Niststandorte sind stets frequentiert von ihren spezifischen Kuckucksbienen, den Blutbienen (Sphecodes spec), von denen zwei deutlich unterscheidbare (aber nach Sicht nicht konkret bestimmbare) Arten beobachtet wurden. In unmittelbarer Nachbarschaft nistet auch ein Prädator der Schmalbienen und der verwandten Furchenbienen (Halictus), die Knotenwespenart Cerceris rybyensis. Dieser sind wiederum Fliegen der Unterfamilie Miltogramminae als Futterparasiten ständig „auf den Fersen“.
Brut- und Raubparasiten sind zwei zum Beobachtungszeitpunkt aktive Arten der Goldwespen (Chrysididae). Die Sichtung eines Vertreters der Grabwespengattung Nysson (Nysson dimidiatus oder N. distinguendus) weist auf Vorkommen der Wirtsgattung Harpactus hin. Ein Vertreter der Grabwespengattung Trypoxylon inspizierte als potenzieller Nachnutzer leerstehende kleine Gänge anderer (grabender) Hautflügler.
Es lohnt sich, den Standort weiterhin in Beobachtung und erforderlichenfalls auch in Pflege zu halten.
Andreas Hurtig
NABU-Naturschutzstation Schloss Heynitz
